Kumulierte Abschreibung (für Beancount): Ein praktischer, textbasierter Leitfaden
Wenn Sie Anlagevermögen in Ihrer Buchhaltung verfolgen – Laptops, Kameras, Maschinen oder sogar Büromöbel – müssen Ihre Bücher den sinkenden Wert widerspiegeln. Das umfasst zwei zentrale Konzepte: Abschreibung (der Aufwand) und deren Laufzeit‑Summe, kumulierte Abschreibung. Dieser Leitfaden erklärt beides in einfacher Sprache und zeigt Ihnen anschließend exakt, wie Sie sie in Beancount modellieren, inklusive copy‑paste‑fähiger Beispiele und leistungsstarker Automatisierungsoptionen.
Was ist kumulierte Abschreibung?
Kumulierte Abschreibung ist die Gesamtsumme aller Abschreibungen, die seit Inbetriebnahme eines Vermögenswertes erfasst wurden. Man kann sie sich als fortlaufende Zählung vorstellen. Es handelt sich nicht um einen neuen Aufwand – es ist lediglich die Summe aller bisherigen Abschreibungsbuchungen für diesen Vermögenswert.
In den Finanzberichten sehen Sie die kumulierte Abschreibung zusammen mit dem ursprünglichen Anschaffungspreis des Vermögenswertes. So kann jeder, der Ihre Bücher liest, sowohl die historischen Anschaffungskosten (was Sie dafür bezahlt haben) als auch den Buchwert (was er aktuell in Ihren Büchern wert ist) erkennen.
Ein entscheidender Punkt ist, dass kumulierte Abschreibung ein Kontra‑Asset‑Konto ist. Das klingt komplex, ist aber einfach:
- Es ist ein „Asset“-Konto und befindet sich daher im Abschnitt
AssetsIhres Kontenplans. - Es weist jedoch einen Kredit‑Saldo (einen negativen Wert in Beancount‑Asset‑Konten) auf, der den Wert des zugehörigen Anlagevermögens reduziert.
Wo erscheint es in der Bilanz?
Kumulierte Abschreibung wird in der Bilanz typischerweise direkt unter dem zugehörigen Anlagevermögen ausgewiesen. Beispiel:
| Equipment: Computers | $3,000.00 |
| Less: Accumulated Depreciation | ($1,000.00) |
| Equipment: Computers, Net | $2,000.00 |
Viele Finanzberichte fassen das zu einer einzigen Zeile zusammen, etwa „Property, plant & equipment, net“. Diese Zahl stellt die gesamten historischen Anschaffungskosten aller Vermögenswerte abzüglich ihrer kumulierten Abschreibung dar und ergibt den endgültigen Buchwert.
Wie berechnet man Abschreibung?
Es gibt verschiedene Abschreibungsmethoden. Die gewählte Methode bestimmt, wie viel Aufwand Sie pro Periode buchen, was wiederum die kumulierte Abschreibung erhöht. Zwei verbreitete Familien von Methoden sind:
- Straight‑Line (SL): Die einfachste und am häufigsten genutzte Methode für die Buchhaltung. Sie buchen in jeder Periode denselben Betrag des Vermögenswerts. Beispiel: Ein Laptop für 83,33 pro Monat abgeschrieben.
- Steuer‑Methoden (z. B. MACRS in den USA): Für steuerliche Zwecke definieren Behörden oft beschleunigte Abschreibungspläne. In den USA erlaubt das Modified Accelerated Cost Recovery System (MACRS) höhere Abschreibungen in den ersten Jahren. Beancount kann diese Pläne problemlos abbilden – Sie müssen lediglich die Beträge gemäß den offiziellen Tabellen (z. B. IRS Publication 946) berechnen und die entsprechenden Buchungen erzeugen.
Formel (Straight‑Line)
Periodische Abschreibung =
Kumulierte Abschreibung (zum Zeitpunkt t) =